Tierärztliche Fakultät
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Institut für Tierpathologie

Seit der Einrichtung des Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie, pathologische Anatomie und pathologische Histologie im Jahr 1874 war die Pathologie in verschiedenen Gebäuden auf dem Gelände am Englischen Garten untergebracht. Das jetzige Gebäude nutzt das Institut für Tierpathologie seit seinem Neubau 1960 gemeinsam mit der Mikrobiologie.

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Das Institut für Tierpathologie im Stammgelände der Tierärztlichen Fakultät am Englischen Garten.

Das Institut für Tierpathologie wurde seit seiner Gründung von den Pathologen von Bollinger, Kitt, Seifried, Sedlmeier und von Sandersleben geprägt. Prof. Erwin Dahme hatte den ersten Lehrstuhl für Veterinär-Neuropathologie, eingerichtet im Jahr 1964, inne. Ferner sind aus dem Institut die erste Ordinaria für Geflügelkrankheiten in Deutschland Irmgard Gylstorff und der erste Inhaber des Lehrstuhls für Lebensmittelkunde in München Prof. Ludwig Kotter hervorgegangen (beides im Jahr 1960). Berufungen von Habilitanden des Hauses auf Lehrstühle waren in jüngerer Zeit Rudolph Hoffmann (Fischkrankheiten München), Andreas Pospischil (Zürich) und Peter Schmidt (Wien).

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Die Leiter des Institut für Tierpathologie in den vergangenen 140 Jahren.

Das Aufgabenspektrum des Institut für Pathologie hat sich in den 140 Jahren seit Bestehen ständig gewandelt, vor aber allem erweitert. Über Jahrzehnte standen seuchendiagnostische und damit veterinärpolizeiliche Fragen im Vordergrund. Heute dominiert die Bearbeitung Morphologie-basierter Fragestellungen in den Bereichen Diagnostik, klinisch-wissenschaftliche Forschung und Grundlagenforschung. Die Pathologie ist das Querschnittfach der Medizin schlechthin, wie die aktuelle Compilation "Veterinary Research at LMU" eindrücklich belegt.

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Sektionshalle, Licht- und Elektronenmikroskop bleiben die verlässliche Basis der Pathologie, sie werden ergänzt von Molekularbiologie, Stereologie und weiteren modernen Untersuchungsmethoden.

Die am Institut für Tierpathologie angesiedelten Professuren fühlen sich zuständig für die Bereiche Allgemeine Diagnostik und klinisch-wissenschaftliche Forschung (Lehrstuhl), das Arbeitsgebiet Neuropathologie, von 1964 bis 2009 ein Lehrstuhl (Dahme, Schmahl) und seit 2010 ein Extraordinariat (Matiasek) sowie das Arbeitsgebiet Molekularpathologie, das im Jahre 1999 neu am Institut eingerichtet worden ist (C3-Professur Wanke). Die Arbeitsgruppe Neuropathologie offeriert neuropathologische Diagnostik mit höchstem methodischen Anspruch für Neurologen im In- und Ausland und widmet sich zugleich dem Forschungsschwerpunkt vergleichende Neuropathologie. Die Arbeitsgruppe Molekularpathologie befaßt sich grundlagenorientiert mit Mechanismen chronischer Nephropathien und den Folgen des Diabetes mellitus.

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Mixtum compositum pathologicum - das Leitungsteam und seine Untersuchungsobjekte.

Die Routinediagnostik des Institut für Tierpathologie umfaßt alle Säugetiere-Spezies (Haus-, Zoo-, Versuchs-, Wild- und Gehegetiere). Neben der Durchführung von Öbduktionen wird Einsendungsmaterial histopathologisch oder zytologisch untersucht. Das Untersuchungmaterial umfaßt Organe, Organteile, Gewebeproben, Bioptate, Feinnadelaspirate und Körperhöhlenflüssigkeiten, insbesondere Liquor cerebrospinalis. Neben den üblichen morphologischen Methoden werden als Spezialverfahren Immunhistochemie, Insitu-Hybridisierung, Enzymhistochemie, Hartschnittmikrotomie, Elektronenmikroskopie und die Untersuchung von Nervenzupfpräparationen angeboten.
Die Möglichkeit zur Einleitung weiterführender Untersuchungen (Virologie, Bakteriologie, Mykologie, Parasitologie, Toxikologie) besteht.

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Aus der osteopathologischen Diagnostik, Bilder aus Gelenken von Hunden mit fortgeschrittener Osteoarthritis.

Aktuelle Themen der klinisch-wissenschaftlichen Forschung sind die Besnoitiose des Rindes, Infektionen mit Mycobacterium caprae, die Morphologie des tertiären lymphatischen Gewebes in der chronisch pneumonischen Lunge des Schweines, das Bovine zinc-deficiency-like syndrome und die Akute hämorrhagische Enteritis des Hundes. Der Schwerpunkt der bearbeiteten Themen liegt somit im Bereich der Infektionspathologie.

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Anbildung des Bronchiolus-assozierten lymphatischen Gewebes (BALT) in der Lunge eine Schweines mit Darstellung der B- (unten links) und T-Lymphozyten (unten rechts).

Seit der Gründung des Instituts für Onkologie und Neuropathologie, im Jahr 1964, durch Erwin Dahme, sind Diagnostik, Erforschung und Lehre neurologischer Tierkrankheiten ein essentieller Themenschwerpunkt unseres Hauses. Mit der Erweiterung therapeutischer Möglichkeiten bei Hirntumoren, Nerven- und Muskelerkrankungen wurde in den letzten Jahren insbesondere die Biopsiediagnostik ausgebaut, mit dem Ziel, die Kliniker bei der Patientenbetreuung und insbesondere der Therapiewahl zu unterstützen.

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Bild einer Nervenbiopsie bei einem „Dancing Doberman“.

Die Forschungsschwerpunkte der Neuropathologischen Arbeitsgruppe konzentrieren sich auf natürlich vorkommende, neurologische Krankheiten beim Haustier, wie z.B. Epilepsie, Nervenentzündungen und Infektionen. Das Ziel der zum Teil sehr aufwendigen Untersuchungen ist hierbei die Hinterleuchtung der Krankheitsentwicklung und der Therapierbarkeit. Die Themen sind vielgestaltig und ermöglichen interessierten Doktoranden einen Einblick und eventuell auch Einstieg in die neurowissenschaftliche Forschung. Da viele Krankheiten eine Entsprechung im Menschen finden, ist ein stetiger Austausch mit der Humanmedizin im Gange, von dem beide Seiten im Sinne der vergleichenden Medizin lernen und profitieren können.

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Neu entwickelte Ansätze zur Computer-gestützten Analyse von Nervenbiopsien.

Die Arbeitsgruppe Molekulare und Experimentelle Pathologie des Instituts für Tierpathologie verfügt über umfassende Erfahrung in der Analyse und der Charakterisierung von Modellorganismen für Krankheiten des Menschen und der Haustiere. Thematische Schwerpunkte der Forschungstätigkeit bilden diverse Nierenkrankheiten sowie der Diabetes mellitus inklusive der gefürchteten diabetischen Spätkomplikationen. Neben diesen, unter Anwendung eines breitgefächerten Methodenspektrums überwiegend an genetisch modifizierten Mäusen durchgeführten Studien ist die Arbeitsgruppe in enger Kooperation mit dem Lehrstuhl für Molekulare Tierzucht und Biotechnologie in zunehmendem Maße mit der Analyse von Großtiermodellen für diverse menschliche Erbkrankheiten und den Diabetes mellitus befasst.

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Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines hypertrophen, abgeflachten Podozyten in einem murinen Glomerulosklerosemodell (links). Globale Glomerulosklerose bei einem murinen Nephropathiemodell; Kunststoffpräparat in einer Silber-PAS Färbung (rechts).

Die Arbeitsgruppe Molekulare und Experimentelle Pathologie des Instituts für Tierpathologie besitzt eine langjährige Erfahrung auf dem zunehmend bedeutsameren Gebiet der quantitativen Morphologie. Die eingesetzten stereologischen Methoden ermöglichen, morphologische Strukturen sowie etwaige Veränderungen derselben dreidimensional und somit der realen Situation entsprechend zu quantifizieren. Morphologische Befunde können damit objektiv erfasst und statistisch ausgewertet werden. Für die bei eigenen Forschungsprojekten wie auch im Rahmen von zahlreichen interdisziplinären wissenschaftlichen Kooperationen durchgeführten quantitativ-morphologischen Analysen wurde am Institut ein Morphometrie-System (Videoplan®) durch ein “state-of-the-art“ Stereologie-System (Visiopharm Integrator System mit newCAST® software) ergänzt.

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Quantitative Analyse mikroskopischer Präparate mit computergestütztem Stereologiesystem.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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