Tierärztliche Fakultät
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DFG Auszeichnung für Dr. I. Medugorac

30.04.2009

Der Stiftungsverband für die Deutsche Wissenschaft hat der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ausgewählte, im Jahr 2009 besonders förderungswürdige Projekte in den Agrarwissenschaften zusätzliche Fördermittel zur Verfügung gestellt. Als eines dieser Projekte wurde das Forschungsvorhaben "Genomweite Genotypisierung zur Kartierung und Selektion gegen Schwer- und Totgeburten beim Rind" des Herr Dr. I. Medugorac vom Lehrstuhl für Tierzucht und Allgemeine Landwirtschaftslehre der Tierärztlichen Fakultät der LMU ausgezeicht. Mit dieser Auszeichnung geht ein Preisgeld in Höhe von 12.750,- Euro einher.

Motivation dieses Forschungsvorhabens sind über die letzten 25 Jahre gesammelten Daten, welche einen kontinuierlichen Anstieg des Schwer- und Totgeburtenanteils in allen Rinderrassen, die einer künstlichen Selektion auf Milchmenge und –qualität unterliegen zeigen. Schwergeburten größeren Ausmaßes führen vielfach zum Tod ansonsten gesunder Kälber. Meist geht dies mit einer erheblichen Beeinträchtigungen oder dem Tod der Mütter einher. Da in einzelnen Bullenlinien Totgeburtenraten beobachtet werden, die um das 2-3fache über dem Durchschnitt liegen, sind Gegenmaßnahmen über eine Marker- bzw. Gengestützte Selektion (MAS bzw. GAS) aus züchterischen-, ökonomischen- und Tierschutzgründen geboten.

Hier wird eine genomweite Genotypisierung und Kartierung vorgeschlagen, die eine optimale Kombination von Phänotypen, Kartierungsdesigns und -methoden nutzt: (i) objektiv und präzise erfasste Phänotypen von 36 Föten (Tag 150) aus gezielten Paarungen werden mit hunderten konventionell gewonnenen Phänotypen kombiniert; (ii) eine genomweite Genotypisierung mittels SNP-Chip wird mit einer Genotypisierung durch gezielt ausgewählte Mikrosatelliten kombiniert; (iii) Es werden genomweite Haplotypen mittels Kopplung und Kopplungsungleichgewicht mit Phänotypen assoziiert. Dieses Projekt soll mehrere Kandidaten- bzw.

Kausalgene ausfindig machen und diese Ergebnisse der praktischen Zucht zur Verfügung stellen. Zusätzlich könnten die Ergebnisse des vorgeschlagenen Projekts auch grundlegende Erkenntnisse über die Haplotypenblockstruktur, Foundereffekte sowie über die genetische und epigenetische Kontrolle des fötalen Wachstums und der Geburt beisteuern.


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