Tierärztliche Fakultät
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Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis 2009

08.05.2009

Am 23. April 2009 nahm Herr Prof. Dr. Hanno Würbel (Inhaber der Professur für Tierschutz und Ethologie der Justus-Liebig-Universität Gießen) den diesjährigen Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis, überreicht durch den Vizepräsidenten der LMU, Herr Prof. Dr. Reinhard Putz, in der großen Aula der LMU entgegen. Herr Würbel wurde für seine Arbeit „Verbesserung der Aussagekraft von Tierversuchen durch systematische Umweltvariation“ durch das Kuratorium der Felix-Wankel-Stiftung für den diesjährigen Forschungspreis aus einer Vielzahl von Bewerbern ausgewählt.

Der Dekan der Tierärztlichen Fakultät, Herr Prof. Dr. Joachim Braun, eröffnete den Festakt, der musikalisch von 14 Saxophonisten (´Le Saxofous´, Freiburg) begleitet wurde. In der folgenden Laudatio richtete Herr Vizepräsident Putz ein besonderes Augenmerk auf die Fortschrittlichkeit der Arbeiten des Preisträgers, der durch seine Forschungen einen wesentlichen Beitrag zu den Zielen des Tierschutzes in der Labortierkunde, den `3 R´ (Reduce, Refine, Replace / Vermindern, Verbessern, Vermeiden) leistet. Seine Arbeiten, die mittlerweile in hochrangigen wissenschaftlichen Journals (Nature 2001, 2004, 2009) publiziert sind, stellte Herr Prof. Würbel in seiner Präsentation eindrucksvoll dar. Die Kernaussage seiner Arbeiten beinhaltet die Erkenntnis, dass das seit dem Beginn der Labortierhaltung praktizierte Konzept der Standardisierung zu reizarmen Haltungsbedingungen führt. Die Folgen sind Verhaltensstörungen und Beeinträchtigungen des Wohlergehens der Versuchstiere. Auch beeinträchtigt die Standardisierung die Aussagekraft von Tierversuchen. Die Folgen sind eine verminderte Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und ein erhöhter Tierverbrauch. Ein refinement (verbessern) von Tierversuchen hingegen durch tiergerechte Anreicherung der Haltung zur Verbesserung des Wohlergehens der Versuchstiere und durch systematische Variation der Versuchsbedingungen zur Verbesserung der Aussagekraft sind im Sinne der Tiere und der Wissenschaft!

Der diesjährige Festredner, Herr Prof. Dr. Helmut Pechlaner, ehemaliger Direktor des Tiergartens Schönbrunn in Wien (1992-2006) referierte zum Thema „Zoologische Gärten – Botschafter des Tier- und Artenschutzes“. Er betonte insbesondere die Rolle des Tierparks im Sinne der Sensibilisierung und Edukation der Bevölkerung (pädagogische Aufgabe der Zoos) in Fragen der tiergerechten Haltung aller Tiere und die wesentliche Bedeutung des Erhalts der Artenvielfalt.

Die Veranstaltung fand ihren feierlichen Ausklang im Senatssaal der LMU mit angeregten Diskussionen zu Fragen des Tierschutzes.

Der Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis wird durch die Ludwig-Maximilians-Universität München in der Regel alle zwei Jahre für hervorragende, experimentelle

und innovative wissenschaftliche Arbeiten verliehen, deren Ziel bzw. Ergebnis es ist, Tierversuche zu ersetzen oder einzuschränken, den Tierschutz generell zu fördern, die Gesundheit und tiergerechte Unterbringung von Versuchs-, Heim- und Nutztieren zu gewährleisten oder die Grundlagenforschung zur Verbesserung des Tierschutzes zu unterstützen. Der Preis ist mit maximal 30.000 EURO dotiert.

Informationen zur Ausschreibung des Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis 2011 finden Sie im Internet:

http://www.felix-wankel-forschungspreis.de

Weitere Auskünfte erteilt die:

Geschäftsstelle für den Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis,
Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung
Prof. Dr. Michael Erhard (Geschäftsführer), Dr. Anna-Caroline Wöhr
Veterinärwissenschaftliches Department/LMU
Veterinärstr. 13/R, 80539 München
Tel. +49 89 2180 78300, Fax +49 89 2180 78333
felix.wankel@tierhyg.vetmed.uni-muenchen.de


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