Weiße Rose Gedächtnisvorlesung am 27. Januar 2015
mit dem Direktor des Instituts für Zeitgeschichte Prof. Dr. Andreas Wirsching
27.01.2015
Liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
zur diesjährigen Weiße Rose Gedächtnisvorlesung
am Dienstag, 27. Januar 2015 um 18.00 Uhr
im Audimax der LMU
laden wir Sie herzlich ein.
Diesjähriger Redner ist Prof. Dr. Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin.
Der Titel seiner Vorlesung lautet:
„Grenze und Größe. Zum Problem der Entscheidung im Nationalsozialismus“
Der Eintritt ist frei!
Zum Inhalt:
Sich zu entscheiden ist schwierig. Denn eine Entscheidung verschließt die ganze Vielfalt möglicher Optionen, die in der Vergangenheit liegen, zugunsten eines bestimmten Weges, den man nicht mehr zurückgehen kann.
Mit individuellen Entscheidungen insbesondere in der Zeit des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland wird sich Professor Andreas Wirsching in der Weiße-Rose-Gedächtnisvorlesung befassen. Dabei geht der Historiker besonders der Frage nach, inwieweit die NS-Diktatur den Entscheidungsdruck auf die Individuen verstärkte und wie sie – Täter, Mitläufer und Widerständler – damit umgingen.
Wirsching geht dabei von der Prämisse aus, dass im NS-Regime die meisten Menschen auf ihre ganz persönlichen Grenzen stießen, wenn es um die Frage ging, wie sie sich gegenüber den Anforderungen des Regimes verhalten sollten. Problematisch, so Wirsching, war es aber auch, sich nicht zu entscheiden. Angesichts der Verbrechen, die vom Nationalsozialismus in Gang gesetzt wurden, drohten die Deutschen sich mit bloßem Verharren und Zuwarten mitschuldig zu machen. Niemand habe dies klarer erkannt als die Mitglieder der Weißen Rose, die auf ihre Weise ihre Grenzen überschritten und damit historische Größe erlangten.
Zur Weiße Rose Gedächtnisvorlesung:
Vor 72 Jahren wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl, Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ und Studierende an der LMU, zusammen mit ihrem Freund Christoph Probst in Stadelheim hingerichtet. Die jährliche Vorlesung im Gedenken an die „Weiße Rose“ erinnert an das Vermächtnis aller Widerstandskämpfer im Dritten Reich.
Mit freundlichen Grüßen
die Hochschulleitung der LMU München