Tierärztliche Fakultät
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Tierstatuettensammlung in neuem Glanz

13.12.2021

Die einmalige Sammlung von rund 300 historischen Tierstatuetten - Pferde, Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine, Kleintiere - wurde in den letzten fünf Jahren mit finanzieller Unterstützung des Veterinärwissenschaftlichen Departments und unter Regie des Lehrstuhls für Paläoanatomie, Domestikationsforschung und Geschichte der Tiermedizin (Prof. Dr. Joris Peters / PD Dr. Veronika Goebel) inventarisiert, erforscht, fachgerecht restauriert und fotografiert.

Tierstatuette Roan Sam

Abb. 1: „Roan Sam“, Shorthorn Stier, Max Landsberg 1885, (LMU 132), Photo: A. Coersmeier.

An den Figuren, die größtenteils aus Gips gegossen und daher sehr empfindlich sind, waren im Lauf der Jahrzehnte Ohren, Hörner oder auch Ecken am Sockel abgebrochen sowie Risse an Gliedmaßen, Hals und Schwanzansatz zudem Farbschäden aufgetreten. Unter der Hand des Bildhauers und Restaurators Olaf Herzog wurden die fehlenden Körperteile fachlich ergänzt und die Schäden behutsam ausgebessert. Seine Maxime bei der Restaurierung lautete „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“, damit auch die Geschichte, die diese Figuren ausstrahlen, erhalten bleibt.

Tierstatuetten Restaurierung

Abb. 2: Restaurierung der Tierstatuetten, Photo: Olaf Herzog.

Dr. Ing. Wolfgang Schwan hatte vor sechs Jahren begonnen, anhand der Herstellermarken und Markierungen der Abgüsse die Zusammenhänge zwischen den Modelleuren wie z.B. Max Landsberg, C.A. Brasch, Heinrich Splieth, H. und F. Diller oder W. Zügel und der Entstehung der Tierfiguren sowie ihrem Vorkommen in der Münchener Sammlung zu recherchieren. Die Entstehungszeit dieser Tierstatuetten reicht vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Figuren weisen 1/4 bzw. ein 1/6 der Größe ihrer natürlichen Vorbilder auf, bei denen es sich meist um prämierte Vertreter einer Nutztierrasse oder um besondere Zoo- oder Haustiere handelte. Nach Einschätzung von Herrn Dr. Schwan, der zahlreiche weitere Sammlungen in Europa untersucht hat, ist der Münchener Statuettenbestand die „wohl größte Sammlung von Gipsmodellen der Rassetiere weltweit“.

Nach Abschluss der Restaurierung wurden die Figuren von der Fotografin Anne Coersmeier meisterhaft aufgenommen.

Tierstatuette Angra Pepuena

Abb. 3: „Angra Pepuena, Typus des Oldenburger Wagenpferdes, Max Landsberg 1885, (LMU 65), Photo: A. Coersmeier.

Diese Bilder sowie die Ergebnisse des Projekts fließen in eine Publikation ein, die im nächsten Jahr vorbereitet werden wird. Momentan sind die Tierstatuetten in nicht öffentlich zugänglichen Vitrinen im Zentralgebäude der Tierärztlichen Fakultät untergebracht. Mit den laufenden Baumaßnahmen am neuen Fakultätscampus in Oberschleißheim ergeben sich Möglichkeiten, diese wissenschaftlich und ästhetisch einmalige Objektsammlung in geeignetem Rahmen auszustellen.


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